Nähen als Brücke zu echten Freundschaften

Manchmal öffnet ein einzelner Blogbeitrag die Augen für tiefere Einsichten. So ging es mir bei einem Steady-Beitrag von Kakaoschnuten, in dem es um die Schwierigkeiten von Freundschaften als Mutter ging. Bei einer Umfrage empfanden über 70% ihrer Leserinnen, dass Freundschaften in ihrer Rolle als Mutter komplizierter geworden sind. Dies brachte mich zum Nachdenken über meine eigenen Freundschaften und deren Wert in meinem Leben.

Freundschaften im Wandel der Zeit

Für Kinder ist es völlig selbstverständlich Freundschaften zu schließen, denn man sieht sich täglich in Kindergarten und Schule und so ergeben sich aus der gleichen Lebenswelt ganz automatisch Freundschaften. Gleichzeitig haben diese Freundschaften aber auch selten die Tiefe, die wir als Erwachsene uns aus einer Freundschaft erhoffen.

Als Mutter stelle ich fest, dass meine Freundschaften eine andere Qualität und Intensität haben als früher. Die spontanen Treffen und langen Telefonate weichen oft den Anforderungen des Alltags. Aber bedeutet das, dass diese Freundschaften weniger wert sind? Im Gegenteil, ich habe erkannt, dass echte Freundschaften nicht von Quantität, sondern von Qualität leben. Das deckt sich auch mit einem Podcast über Freundschaften, indem ich gehört habe, dass es wichtiger ist, einige wenige, aber dafür „richtige“ Freunde zu haben, statt einer langen Liste von Bekanntschaften bzw. „Facebook-Freunden“. Im Podcast wurde daher gefragt: Wer sind die Menschen, die du kontaktieren würdest, wenn du eine schwierige Diagnose oder wirklich schlechte Nachricht bekämst? Freunde sind diejenigen, die in schwierigen Zeiten da sind, die unsere Erfolge und Freuden teilen und uns herausfordern, über uns hinauszuwachsen. Sie sind es, die uns in Krisenzeiten stützen und uns zum Lachen bringen, wenn wir es am meisten brauchen.

Als Erwachsene müssen wir Freundschaften aktiv pflegen und Termine vereinbaren. Es geht darum, echtes Interesse aneinander zu zeigen und gemeinsame Interessen zu teilen. Dadurch entstehen Gespräche, die tiefer gehen und mehr bedeuten. Gleichzeitig sollten wir aufhören in jeder neuen Bekanntschaft sofort den „Sinn und Zweck“ zu suchen, sondern Freundschaft wachsen lassen. Und mit etwas „Glück“ ergibt sich dann vielleicht aus der neuen Bekanntschaft irgendwann eine Freundschaft.

Freundschaften und Nähen – Eine Synergie

Nähen bietet hier eine wunderbare Plattform: Es verbindet Menschen, die ähnliche Interessen teilen und schafft so einen natürlichen Rahmen für Freundschaften. Nähen ist nicht nur ein kreatives Ventil, sondern auch ein Weg, um Gemeinschaft zu erleben.

In der #happysewingchallenge2023 von Pattydoo steht heute das Thema #nähenverbindet im Mittelpunkt. Das passt perfekt zu meiner eigenen Erfahrung: Durch das Nähcamp in Berlin habe ich Christiane von Lilleluett getroffen, die ich heute als enge Freundin bezeichne, obwohl uns fast 500 km trennen. Und obwohl sich unser beider Leben in den letzten knapp 10 Jahren deutlich verändert hat, hat die Freundschaft doch gehalten und ist (meinem Gefühl nach) mit jeder Veränderung eher noch intensiver geworden.

Auch bei der LillesolSchnittzeljagd von Lillesol & Pelle finde ich nicht nur Inspiration und Herausforderung in jedem neuen Projekt, sondern auch eine Verbindung zu anderen Nähbegeisterten. Diese Woche stand der Jerseyrock (Lillesol Women No. 48) * auf der To-Sew-Liste, den ich aus schwarzem Cord-Jersey genäht habe. Er passt perfekt zu meinem Cardigan aus Woche 1 und dem Pulli, den ich euch nächste Woche zeigen werde und ist mit Stiefeln kombiniert ein prima Herbst-Teil.

Deine Geschichte mit Freundschaft und Nähen

Wie ist es bei dir? Hast du durch das Nähen Freundschaften geschlossen oder bestehende vertieft? Oder suchst du noch nach Gleichgesinnten? Teile deine Geschichten in den Kommentaren – ich bin gespannt auf deine Erfahrungen!