Das Retro-Stöffchen vom “Hauptstadtmonster” anlässlich der 20. Kreativen Stoff-Verwertung (KSW) hat mich ganz schön gefordert. Einige “Ideen” habe ich ja bereits vor zwei Wochen vorgestellt. Aber was fängt man mit einem Stoff an, der einem so gar nicht farblich passt – weder in die Deko noch in den Kleiderschrank? Zerschneiden! 😆 Kurz und klein, so dass man ihn einfach später nicht mehr wiedererkennt 😉
Inspiriert haben mich die Bilder von #Snaplybackstage auf Instagram. Ganz “clever” habe ich mir auf Amazon Schrägbandformer * bestellt – um zuhause festzustellen, dass sich dehnbarer, dickerer Piqué-Stoff nicht durch den Schrägbandformer ziehen lässt. Also doch von Hand 🙄 Damit die frisch gebügelten Streifen auch gut ihre Form behalten, habe ich sie bis zur weiteren Verarbeitung aufgerollt:
Da es die auf Instagram zu sehenden Weaving-Boards noch nicht bzw. nicht auf die Schnelle gibt, hat mir mein Schatz aus dem Baumarkt eine ein Zentimeter dicke Korkplatte mitgebracht und aus dem Büro meines Vaters hab ich mir Reißzwecke geliehen. Ein Raster habe ich mir kurzerhand am PC selbst erstellt und ausgedruckt. Damit beim Bügeln das Papier nicht aufweicht habe ich zwischen Papier und Bügelvlies noch eine Schicht Backpapier gelegt.
Auf Instagram habe ich kürzlich ein Webmuster gesehen, bei dem Herzen entstanden sind. Dafür habe ich zunächst die vertikalen Streifen befestigt: Immer zwei blaue und ein orangener Streifen im Wechsel.
Damit außen kein angeschnittenes Herz entsteht, habe ich zwei blaue Streifen links sowie einen rechts als Abschluss: Anschließend habe ich im 30-Grad-Winkel gewebt. Hier wird immer unter zwei Streifen durch und über einen drüber gewebt – natürlich mit Versatz. Ich glaube ein Bild erklärt hier aber mehr als viele Worte:
Nach dem Weben wird dann das Ergebnis auf das zuvor untergelegte Bügelvlies (H250) gebügelt und damit fixiert. Bei dieser Web-Variante klappt das nur bedingt, daher habe ich später noch ein Volumenvlies aufgebügelt und die blauen Streifen festgequiltet. Ursprünglich hatte ich überlegt, das Ergebnis einfach einzurahmen. Da aber noch einiges an Stoff übrig war, ging es fröhlich weiter
Da der Großteil des blauen Stoffs bereits durch den ersten Teil verbraucht war, habe ich für die zweite Web-Aktion ein einfaches Schachbrettmuster gewebt – also einfach immer abwechselnd oben drüber und unten durch.
Auch hier habe ich natürlich Vlies aufgebügelt. Das hält auch besser als bei den Herzchen. Außerdem hatte ich mir in der Zwischenzeit überlegt eine Tasche/Clutch/Kosmetiktasche o. ä. daraus zu nähen. Dabei werden beim Zusammennähen dann ohnehin alle einzelnen Bänder nochmal am Rand vernäht. Hier aber zunächst das Zwischenergebnis nach dem Bügeln und Zuschneiden:
Für die Taschen-Innenseite habe ich einen Rest blauen Stoff verwendet. Den Reißverschluss habe ich von einem alten Rucksack wiederverwertet. Außerdem habe ich ein Stück des weiß-pinken Streifens aus dem Originalstoff als Paspel beim Zusammenlegen mit befestigt.
Natürlich habe ich mir erst ganz zum Schluss überlegt, dass eine Handschlaufe noch praktisch sein könnte 😉 Daher habe ich mit der Variozange von Prym * an jeweils einer Taschen-Außen- und Innenseite eine 8-mm-Öse * befestigt. Als Band habe ich einen gefalteten, orangefarbenen Streifen an der langen Kante zusammengenäht. Nachdem ich das Band durch die beiden Ösen gefädelt habe, habe ich die Enden unter einem Rest blauen Stoff versteckt und damit auch geschlossen. Am Reißverschluss habe ich noch eine Art Mini-Quaste aus den weiß-pinken Streifen befestigt.
Jetzt aber endlich das Ergebnis 🙂
Das Beste: Ganz zum Schluss habe ich festgestellt, dass die Tasche genau die richtige Größe für mein altes iPad hat – jetzt muss ich es im Bau-Chaos nur noch wiederfinden 🙄 😛
Der Stoff ist nun fast restlos verbraucht. Ein kleines Stück des Originalstoffs ist noch übrig und soll entweder zu einem einfach Beutel mit Zugband werden oder zu einem der tollen Bleistifte, die ich bei “Rote Schnegge” gesehen habe. Die weiß-pinken Streifen habe ich angefangen zu flechten und will sie zu einem Untersetzer oder einer Rope Bowl vernähen. Das hab ich leider nicht mehr im Rahmen der KSW geschafft.
Und, was sagst du? Hättest du das Retro-Monster wiedererkannt?
Liebe Grüße,
deine
Verlinkt bei: Finale 20. KSW (Hauptstadtmonster), KSW-Ergebnisse (Appelkatha), TT – Taschen und Täschchen, crealopee, Montagsfreuden
Liebe Annika,
der Stoff ist ja wirklich aus der Kategorie Monster, arrrgh.
Was du dadrauf gezaubert hast – ein Wahnsinn!!!
Ich bin begeistert, das hat mich heute morgen aus den Puschen gehauen – toll!!!
LG Bine
wow !!! – der KSW-Stoff ist ja gar nicht wiederzuerkennen …
echt super, deine Verarbeitung
LG Brigitte
Ich bin schlichtweg von deiner Idee begeistert! Ich hätte den Stoff nicht wirklich wieder erkannt. Da kann man mal sehen, was man alles machen kann, wenn man es einfach macht und sich die Zeit dafür nimmt. Ist ja schon aufwendig, den Stoff so zu verarbeiten – und ohne KSW hätte man es wohl niht gemacht… Aber darum liebe ich diese “Veranstaltung” ja so.
Viele liebe Grüße
Julia