In Wiesbaden gibt es ein tolles Stoffgeschäft namens „Stoff-Ideen“. Bei meinem ersten Besuch (noch in den alten Räumlichkeiten), habe ich einen wunderschönen Doubleface-Stepper in rosa * (ich liebe die Farbe rosa) mit kleinen weißen Sternen und kuscheliger Teddy-Rückseite in cremeweiß entdeckt.

Jacke Jerika von Prülla

Als chronische Frostbeule dachte ich, dass ich daraus sicher eine prima Kuscheljacke nähen könnte. Da der Stoff aber nicht ganz preiswert war, bin ich erst noch einmal im Geschäft umher gewandert und habe mit Anni(ka) weitere Stoffe angeschaut. Den rosa Stepper habe ich aber nicht aus den Augen gelassen, damit ihn mir niemand vor der Nase weg schnappt. Anni(ka) hat mich dann letztendlich überredet, dass der Stoff in mein Nähzimmer einziehen darf – auch wenn dort schon ganz viele Stoffe wohnen, die noch darauf warten, verarbeitet zu werden.

Schnittmuster-Suche

Dann lag der Stoff erst einmal eine ganze Weile und ich habe mir bei Makerist verschiedene Jackenschnitte angeschaut. Unter all den vielen Schnitten hat schließlich das Schnittmuster der Jacke jErika von Prülla * das Rennen gemacht. Aber nur weil ich jetzt einen Schnitt und einen Stoff hatte, heißt das ja noch nicht, dass ich gleich losnähe 😉 Schließlich will man ja bei so einem teuren Stöffchen nichts falsch machen und jeder Schnitt muss perfekt sitzen. Hinzu kommt, dass mir beim Auflegen des Schnittmusters erst auffiel, dass ich durch die Karo-Steppung des Stoffes aufpassen musste: Die aneinander gelegten Schnittkanten des Stoffes sollten schließlich auch immer wieder ein Karo bilden. Perfektionistin halt 😀

Ran an den Stoff…

Ich habe also erst einmal das Schnittmuster des Rückens aufgelegt, das aus drei Teilen bestand. Als erstes habe ich die zwei unteren Rückenteile ausgeschnitten und aneinander genäht. Das so entstandene, untere Rückenteil habe ich dann wieder auf den Stoff gelegt und geschaut, wo ich den Schnitt für das obere Rückenteil ansetzen musste, damit auch die Karos vom unteren und oberen Rückenteil wieder aneinander passen sollten. So bin ich Schritt für Schritt auch mit den anderen Schnittteilen des restlichen Schnittmusters vorgegangen. Ich erwähnte ja schon: Ich bin ein ganz kleines bisschen perfektionistisch 😛

Anpassungen

Gemäß Maßtabelle (und weil es auch die kleinste Größe war) habe ich das Schnittmuster in Größe 36 abgezeichnet. Nachdem ich meinen Lieblings-Shirt-Schnitt von Sewaholic daraufgelegt habe und dieser deutlich weiter war als der Jacken-Schnitt, habe ich mich entschieden die Taille (Seitennähte) und die Rückennaht etwas zu begradigen. Das kam auch den Karos zugute, die so schön gleichmäßig wurden.

Die Länge habe entsprechend meinem Reißverschluss gewählt. Die Jacke ist also etwas länger als die kurze Version und kürzer als die Mantelvariante. Der Reißverschluss stammt übrigens von meinem türkischen Stoffhändler des Vertrauens auf dem Flohmarkt in Frankfurt/Höchst.

Immer diese Details

Vorgenommen hatte ich mir auch, dass an den Säumen und Tascheneingriffen die Teddy-Seite nach außen schauen sollte. Bei den Tascheneingriffen, habe ich mir einen Streifen geschnitten, den ich über den Eingriff setzen wollte. es zeigte sich aber, dass es auf Grund der dicken, übereinander liegenden Stofflagen schwierig werden würde, das ganze unter die Nähmaschine zu bekommen und zu nähen. Eigentlich sah der Stoff an den Stoffkanten so aus, als könnte man die rosafarbene Seite des Stoffes vom Teddyplüsch trennen. Dies hat aber nicht funktioniert, weil der Stoff immer an den Übergängen von einem Karo zum nächsten fest miteinander verbunden war und nicht getrennt werden konnte. Also bin ich dann dazu übergangen den rosa Stoff innerhalb des Karos weg zu schneiden, so dass außer an den fest verbundenen Punkten nur noch der Teddyplüsch übrig war. Dieses “ausgedünnte” Stück habe ich dann über die Tascheneingriffe gesetzt und genäht.

Glitzer kann frau nie genug haben

Um der Jacke noch den letzten Schliff zu geben, habe ich an den relativ kurzen Zippern des Reißverschlusses noch zwei Anhänger nach dem Vorbild der Rivolikette Queen von Traumperle gefädelt und diese mit kleinen Karabinern an die Zipper gehängt, damit man sie beim Waschen der Jacke abnehmen kann.

Fazit

Durch den Teddyplüsch waren die Stecknadeln beim Zusammenstecken des Stoffes kaum zu sehen. Ergebnis: Drei kaputte Nähmaschinennadeln.

Aber nun ist sie endlich fertig: meine Traum-Kuscheljacke.

Durch das begradigen einiger Nähte ist die Jacke nun doch etwas groß geworden. Anni(ka) wollte sie schon in ihren Kleiderschrank wandern lassen 😉 Auch hätte ich sie schon einige Male an Freunde und Bekannte verkaufen können, aber dieses Schätzchen bleibt bei mir. Für mich als Frierkatze ist sie genau so perfekt, denn es passt auch noch ein dicker Pulli darunter. Ich bin also auch für die nächsten kalten Tage gerüstet.

Bis bald
Eure Mam(i)a


Verlinkt bei: Rums, crealopee
Schnittmuster: Jacke jErika von Prülla *
Stoffe: Rosa Doubleface-Stepper mit Sternchen und Teddyplüsch *

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