Nachdem ich mir ein neues Regal für meine Stoffe gekauft habe, entdeckte ich Ende letzten Jahres ein längst vergessenes Stoffschätzchen in meinem Schrank. Es handelte sich bei dem Stoff um einen Stretch-Samtstoff in einem schönen Beerenton mit Blüten. Dieser lag bestimmt schon 8 Jahre in meinem Schrank und wartete auf die Verarbeitung. Ist euch das auch schonmal passiert?
In der Vorweihnachtszeit habe ich daher beschlossen, mir für Weihnachten ein Kleid daraus zu nähen. Mir schwebte ein Kleid mit einer seitlichen Raffung vor, aber ein entsprechendes Schnittmuster hatte ich in meinem Fundus noch nicht. Nachdem ich also beim Schnittmuster-Dealer meines Vertrauens eine ganze Weile in verschiedenen Schnittmusterkatalogen geblättert hatte, entschied ich mich für das Burda-Wickelkleid-Schnittmuster 6829. Zuhause angekommen, setzte ich mich gleich an das Projekt „Ein Kleid für Heiligabend“. Mit meinen 1,56 Metern Körperkürze musste ich das Schnittmuster wie immer deutlich in der Länge kürzen, was aber zur Folge hatte, dass der schöne Bogen im Vorderteil des Kleides nicht mehr vorhanden war. Ich habe das verkürzte Schnittmuster daher selbst mit einem neuen schönen Bogen versehen. Da das Kleid laut Beschreibung eher eng anliegend geschnitten sein sollte, habe ich es vorsichtshalber mit etwas mehr Nahtzugabe als angegeben zugeschnitten.
Obwohl ich nun seit ca. 30 Jahren nähe, musste ich für dieses Kleid das erste Mal eine Zwillingsnadel verwenden. Nachdem das auf einem kleinen Probestück gut geklappt hat, habe ich mich an das Nähen des Kleides gewagt. Vor der ersten Anprobe habe ich eine Seite noch einmal komplett auftrennen müssen, weil ich die Raffung zunächst zu hoch angesetzt hatte.
Gemäß Maßtabelle (und “Burda-Erfahrung”) hatte ich das Kleid in Gr. 34 zugeschnitten, musste es aber im Bereich der Taille dann doch noch ein Stück enger nähen, damit es besser saß. Ich empfand die im Schnittmuster angegebene Breite nicht wirklich als eng anliegend, aber ich habe schon öfters festgestellt, dass man sich bei Schnittmustern ein und desselben Herstellers leider nicht immer auf die angegebene Größe verlassen kann. Geht euch das auch manchmal so?
Das Kleid besitzt kein Futter und keinen Reißverschluss. Durch den Stretch-Samt wird es einfach über den Kopf angezogen und schmiegt sich jetzt gut an die Figur an.
Das war es für heute. Da ich im März gemeinsam mit Anni(ka) zum Nähcamp nach Berlin fahre (mein erstes Mal), muss ich mir jetzt langsam Gedanken machen, was ich dort nähen möchte. Ich bin schon sehr gespannt, was und wer mich dort erwartet und welche Inspirationen ich mit nach Hause nehme.
Eure Mam(i)a
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Hallo Mam(i)a
Ein wirklich schöner Stoff und der perfekte Schnitt dazu. Zudem steht es Dir ausgezeichnet.
Einzig das der Auschnitt durch die Raffung nicht ganz mittig ist? Vielleicht täuscht es auch auf dem Bild.
Lieben Gruss
Iris (Chnuesi)
Hach, was für ein traumhaftes Kleid. Edel , aber dann doch noch bequem. Der Stoff ist toll und ich habe auch einige Stoffe, die seit Jahren im Schrank auf ihre Bestimmung warten. Erst gestern habe ich vor Uhrzeiten gekauften Tüll in ein Prinzessin Faschingskled verwandelt. Aufheben lohnt sich oft.
Den Schnitt kenne ich auch und musste ihn ebenfalls etwas verschmälern, da ich zu Beginn auch eine zu großzügigie Nahtzugabe gab. Ich habe just dieses Kleid heute an.
Hallo Iris und Jasmin,
vielen Dank für Eure netten Kommentare. Das Kleid ist wirklich bequem und trägt sich gut. Liebe Iris, da habe ich wirklich ein wenig ungünstig gestanden und ich hätte es bei meiner kleinen Oberweite doch noch etwas enger machen können, denn so kann das Kleid bei bestimmten Bewegungen auf der rechten Seite etwas hängen, dem habe ich aber etwas abgeholfen, indem ich jetzt die zwei Kleiderhälften genau in der Mitte des Ausschnittes mit zwei kleinen Stichen aneinandergeheftet habe.
😉 Das ist bestimmt die Beste Lösung eines nicht wirklichen Miniproblemchen.
Lieben Gruss
Iris