Bereits vor etwas über zwei Wochen hatte ich den Entschluss gefasst, mich an dem Twister-Shirt aus dem aktuellen Heft der Handmade-Kultur zu versuchen. Bisher habe ich ja nur Taschen, Loops und Kissen genäht… Das besondere an diesem Pullover oder Shirt ist, dass es nur aus einem Stoffteil genäht wird – na gut, mit Ausnahme des Belegs am Halsausschnitt. So hat die Vorderseite auch einen anderen Fadenlauf als die Rückseite und die Ärmel “twisten” sich um die Arme.

Bei Karstadt hatte ich um die Weihnachtszeit pinken Jersey zum Schnäppchenpreis erstanden – das sollte also die Basis werden.

Das Schnittmuster (kostenlos als eBook bei Handmade Kultur) besteht aus 49 DIN A4-Seiten … puuuuuh … da hieß es also erstmal knapp zwei Stunden basteln. Nachdem das Schlimmste geschafft war, habe ich das Shirt und den Beleg noch auf dünne Folie übertragen, da sich die einfach besser am Stoff befestigen lässt.

Nachdem das geschafft war, wurde fleißig fest gesteckt. Mein erster Eindruck: Sieht anfänger-freundlich aus – hat aber bedauerlich viel Verschnitt

Nach dem schnippeln und Nähte abstecken war dann aber leider erstmal Schluss, denn ich hatte mir in den Kopf gesetzt vorn auf dem Shirt Sterne aus Kunstleder zu applizieren (siehe Folie) und das musste ich erstmal shoppen.

Online habe ich einen Rest schwarzes Kunstleder bestellt. Zeitgleich habe ich beim verkaufsoffenen Sonntag in Gießen gesucht – aber leider nichts gefunden. Die Zwangspause hielt nun leider tatsächlich bis Freitag an, denn erst nach 14 Tagen hat es meine Bestellung endlich zu mir geschafft. Aber naja – wie heißt es so schön “Was lange währt, wird endlich gut” *g*

Am Freitag Abend konnte ich also endlich die Sterne aufnähen – zunächst einmal mit streikender Nähmaschine *grummel* Es war mir wohl irgendwie nicht vergönnt, das Shirt fertig zu stellen… Aber auch ein Grund mehr, das Shirt irgendwie fertig zu stellen, um am Nähwettbewerb teilzunehmen, bei dem es eine NähMa von Elna zu gewinnen gibt…

Also alles unter den Arm geklemmt und ab zu meiner Mutter. Hier lief es dann fast wie am Schnürchen und das Shirt wäre wohl tatsächlich mit sieben Nähten zu nähen gewesen – wären da nicht die Sterne gewesen und mein Versehen, dass letztere etwas nah am Rand saßen und das Säumen des Shirts zum Problem wurde… Auch habe ich beim Anprobieren gemerkt, dass ich die Naht am Hals nicht so verschließen kann wie vorgesehen – denn dann hätte mein Dickkopf nicht mehr durch gepasst 😀

Letztendlich habe ich den Halsausschnitt sauber eingefasst, die Bündchen am Ärmel doppelt umgeklappt und mit zwei parallelen Nähten abgenäht und am Bund um die Hüfte ein weiteres Stück Jersey im schrägen Fadenlauf zugeschnitten und wie ein Schrägband an mein Shirt genäht. Am Halsauschnitt habe ich letztendlich noch zwei Kam-Snaps angebracht, um ihn nach dem passieren des Dickkopfs doch noch eng verschließen zu können. Und dann – mit dem letzten Rest Unterfaden in meiner Nähma – war es endlich geschafft:

Mein ganz persönliches Fazit:

Eigentlich ist der Twister wirklich kinderleicht zu nähen, aber die Passform war für mich nicht optimal – ich weiß jetzt, wieso das Model in der Handmade-Kultur zu “flachbrüstig” aussah. Mit etwas mehr Oberweite wirft das Shirt leider sehr schnell unschöne Falten – zumindest wenn man es in der normalen Kleidergröße näht, möglicherweise hätte es ja eine Nummer größer besser gesessen. Und auch mein Dickkopf war – wie bereits geschrieben – ein Problem. Bei meinem Schnäppchenpreis-Jersey kann ich den großzügigen Verschnitt gut verschmerzen und werde die Reste für kleine Täschlein verwenden. Im Fall eines teuren Stoffs würde ich diesen Schnitt aber wohl nicht wählen.

Dennoch hat mir das Shirt viel Spaß gemacht und ich bin Stolz auf mein erstes selbstgenähtes Kleidungsstück! Schade, dass das Wochenende wieder viel zu kurz war und ich nicht noch viel mehr nähen konnte…

Ich wünsche euch eine tolle neue Woche!

Eure Annika

 

P.S.: Und weil das Shirt nun endlich fertig ist, wandert es zum dazugehörigen Nähwettbewerb bei der Handmade-Kultur, zur Sternenliebe-Linkparty und dem 2. Sewing SaSu 2014 🙂 Wenn euch mein Shirt gefallen hat, freue ich mich riesig über euer Like im Beitrag bei der Handmade-Kultur – so habe ich vielleicht eine kleine Chance auf eine neue Elna Nähmaschine!

 

Nachtrag am 21.01.2014: Jetzt auch mal mit angezogenem Shirt 🙂 Nach ein paar Nächten auf der Schneiderpuppe und mit einem Bauchweg-Body sitzt es doch nicht so schlecht 😀

Twister-Shirt: Das Endergebnis am Körper