Jedes  Jahr am 24. April findet der Fashion Revolution Day statt. Der Tag wurde am 24. April 2013 ins Leben gerufen, als die Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesch einstürzte und mehr als 1.100 Menschen starben und weitere 2.500 Menschen verletzt wurden. 

Es ist für dich vermutlich keine Neuigkeit, dass die Modeindustrie eine der am meisten verschmutzenden Branchen der Welt ist. Von der Herstellung der Stoffe und Kleidung mit schädlichen Chemikalien bis hin zu schlechten Arbeitsbedingungen und Löhnen für die Arbeiter*innen ist die Modeindustrie mit vielerlei Problemen konfrontiert.

Noch dazu hat Fast Fashion in den letzten Jahrzehnten zu einem exponentiellen Wachstum der Produktion geführt. Immer schneller wurde immer mehr Kleidung hergestellt, um den neuesten Trends zu entsprechen. Die meisten Fast-Fashion-Kleidungsstücke werden aber aus synthetischen Materialien wie Polyester und Nylon hergestellt, die in der Herstellung extrem energieintensiv und am Ende ihres Lebenszyklus schwer zu recyceln sind. Noch dazu ist auch die Verarbeitung der Fast-Fashion-Kleidung eher minderwertig, sodass sie schnell kaputtgehen und dann weggeschmissen werden.

Der Fashion Revolution Day erinnert uns daran, dass die Kleidung, die wir tragen, Auswirkungen auf Menschen und Umwelt hat und dass wir als Verbraucher*innen eine Verantwortung haben, diese Auswirkungen zu minimieren. Wir als Näher*innen haben – natürlich nicht nur heute – die Möglichkeit, Teil der Lösung zu sein und so einen positiven Einfluss auf die Modeindustrie zu nehmen.

1️⃣ Nähe deine eigene Kleidung

Indem du deine Kleidung selbst nähst, kannst du nicht nur deine eigene Kreativität zum Ausdruck bringen und einzigartige, womöglich langlebigere Kleidungsstücke kreieren. Du hast darüber hinaus die Kontrolle darüber, welche Materialien verwendet werden und wie das fertige Kleidungsstück hergestellt wurde.

Auch beim Nähen solltest du darauf achten, dass du nicht jedem Trend hinterher hetzt (egal ob bei Schnittmustern oder bei Stoffen), sondern dass du bewusst Schnitte und Stoffe wählst, die dir wirklich gefallen und die du dann auch trägst.

2️⃣ Verwende nachhaltige Materialien

Wähle Stoffe, die aus umweltfreundlichen Materialien hergestellt wurden, wie Bio-Baumwolle, Hanf, Leinen, Modal oder Tencel. Wenn du Stoffe kaufst, achte auf Zertifizierungen wie GOTS (Global Organic Textile Standard), Ökotex oder Fairtrade.

Diese Materialien werden unter fairen Arbeitsbedingungen hergestellt und schonen die Umwelt.

Wenn du einen tollen Shop für nachhaltige Stoffe suchst, kann ich dir Poshpinks nur wärmstens empfehlen. Dort findest du ein tolles Sortiment an Tencel-, Bambus- und Modal-Stoffen, das laufend erweitert wird. 

➡️ Heute – am 24. April – erhältst du bei Poshpinks ab 8 Uhr für 24 Stunden anlässlich des Fashion Revolution Day 20 % auf alle Bambus-, Modal- und Tencel-Stoffe. poshpinks.de ⬅️

Aber auch bei Alles für Selbermacher findest du eine wirklich tolle Auswahl an Modal- & Tencel-Stoffen. *

Du kannst aber natürlich auch Stoffreste verwenden oder Stoffe aus zweiter Hand kaufen, um Abfall und Verschwendung zu reduzieren.

Unter @annimamia_flohmarkt findest du bei Instagram zum Beispiel einen Teil meiner aussortierten Stoffe, die du gern erwerben kannst, um ihnen eine zweite Chance zu geben.

Meine Stoffreste verwende ich zum Beispiel gern, um mir passend zur Kleidung Taschenklappen für meine Tasche Moon Lady mit Wechselklappe * zu nähen. Das ist wirklich praktisch, da ich immer die passende Tasche zum Outfit habe, aber mein Schrank platzt nicht aufgrund hunderter kompletter Taschen aus allen Nähten. Auch für Haarbänder, Scrunchies o.ä. eignen sich Stoffreste natürlich bestens.

3️⃣ Kaufe Second-Hand oder Vintage

Eine weitere Möglichkeit des nachhaltigen Fashion-Konsums ist der Kauf von Second-Hand- oder Vintage-Kleidung. Diese Kleidungsstücke haben bereits einen längeren Lebenszyklus hinter sich und es ist eine tolle Möglichkeit, unverwechselbare Stile zu finden.

Selbstgenähte, hochwertige Kleidung hält lange und selbst wenn sich deine Kleidergröße einmal verändert: Frage doch einmal im Bekanntenkreis, ob sich für deine abgelegte Kleidung noch Abnehmer finden, die sonst nicht an solche Unikate kommen würden.

Schau doch mal unter fashionrevolutiongermany.de/kalender-2 vorbei. Ich habe dort zum Beispiel entdeckt, dass es anlässlich der Fashion Revolution Week (vom 22. bis 29. Mai)  in meiner Nähe eine Aktion “Offener Kleiderständer” gibt, bei der eine Woche lang dazu aufgerufen wird, seine nicht mehr getragene Kleidung rauszustellen und dann in der Nachbarschaft fleißig zu tauschen.

4️⃣ Upcycling und Reparatur kaputter Kleidung statt sie wegzuschmeißen

Nähen ermöglicht es dir auch, Kleidungsstücke zu reparieren und zu ändern, anstatt sie wegzuwerfen, wenn sie beschädigt sind oder nicht mehr passen. 

Wie wäre es zum Beispiel mit einer hübschen Stickerei über dem Loch an der Hose (s.o.) oder schönen neuen (bzw. Vintage-Knöpfen, wenn ein Knopf verloren gegangen ist? Mir war bei dieser Hose leider der Stoff komplett entlang der Tasche gerissen und auf der anderen Seite war auch schon ein Loch zu sehen. Daher habe ich den Stoff mithilfe von Vlieseline etwas fixiert und dann den Stoff mithilfe der Stickerei geflickt.

Alternativ kannst du kaputte Kleidung auch prima zum Upcycling verwenden: So kannst du mit Kreativität einem alten Kleidungsstück ein komplett neues Leben einhauchen und indirekt den Müll aus der Modeindustrie reduzieren.

In meiner Blog-Kategorie “Upcycling”, findest du ein paar Beispiele, was ich schon so alles aus alten Jeans, Mänteln, Kaffeesäcken und Co. gezaubert habe.

5️⃣ Engagiere dich und mach auf das Problem aufmerksam

Der Fashion Revolution Day soll auf die Probleme in der Modeindustrie aufmerksam machen und zu einer transparenteren, ethischen und nachhaltigeren Produktion führen. Indem wir Verbraucher*innen uns informieren – z. B. unter fashionrevolutiongermany.de – und andere wiederum darauf aufmerksam machen, können wir uns gegen Fast Fashion positionieren. Und das geht natürlich nicht nur heute, sondern an jedem einzelnen Tag des Jahres. Niemand von uns ist perfekt und jede*r kauft sich auch gern mal ein Kleidungsstück, statt selbst zu nähen, aber: Jeder kleine Schritt zählt!

Happy Sewing,

deine


Quellen, Links, etc.

Schnitte:

Stoff und Zubehör: Ökotex-zertifizierter French Terry “Shapelines” in Jeans/Rost aus Adventskalender 2021 von mamasliebchen; Wollwalk in Rost von Detailverliebt; Vintage-Leder in schwarz von Nordlicht-Stoffe