Schlüpper habe ich inzwischen schon einige genäht. Neben Socken und Beanies (die ich eigentlich nicht wirklich trage) eine ganz wundervolle Resteverwertung. Inzwischen habe ich einen ganzen Haufen an Freebies und gekauften Unterwäsche-Schnitten, aber auf der Suche nach DEM Schnitt bin ich noch immer. Und so zögerte ich nicht lange, als ich über den Probenähaufruf für “OHA Lingerie” von Schwalbenliebe stolperte und habe mich beworben.

Freitags wurden die Probenäher informiert – ich war leider nicht dabei. Schade, aber hey – dann tüftel ich erstmal selbst weiter, so dachte ich. Am Montag darauf habe ich dann ganz unverhofft eine Gruppeneinladung bekommen und mich riesig gefreut nun doch noch dabei sein zu können.

Der explizite Wunsch von Schwalbenliebe nach dem Probestück nicht nur Jerseyreste zu verarbeiten, sondern auch mal einen sexy Spitzen-Teil zu nähen, bereitete mir zunächst noch etwas Kopfzerbrechen. Also erstmal laaaangsam herantasten:

Teil 1: Der Grundschnitt als Probestück

Als erstes haben wir alle fleißig den Grundschnitt getestet. Er geht bis knapp unter den Bauchnabel. Ich muss zugeben, wenn ich die Schnitte und Ergebnisse immer sehe, bin ich zunächst geschockt: Waaas? Soooo riesig soll mein Hintern sein? Dabei hab ich nur eine Größe 38 zugeschnitten gemäß DOB-Maßtabelle abzüglich der Stoff-Dehnbarkeit von 5 %. Kann ja gar nicht sein, dass mir so ein Zelt passt 😉 😛 Aber ich gestehe – wenn ich meine gekauften Lieblingsteile auf den Schnitt lege, passt das tatsächlich. Ob wohl wirklich nur die Spitze den Unterschied macht?

Probeteil 1 aus schwarz-pinkem Jersey saß aber wirklich super. Vielleicht noch ein wenig zu viel Stoff vorn an der Leiste und der Gummi war etwas zu stark gedehnt, aber sonst für mich perfekt. Was mich bei vielen anderen Schnitten störte, war ein viel zu schmaler Zwickel. Der Zwickel hat bei Schwalbenliebes Schnitt aber die perfekte Breite – “alldays” und so 😉

Teil 2 bis 4: Grundschnitt, Panty, Hipster und High-Waist

Nachdem der Grundschnitt von allen für super befunden wurde, hat unsere “Chef-Schwalbe” Nikolett daraus verschiedene Modelle entwickelt mit unterschiedlichen Höhen und Beinkurven.

Und wenn schon selbstgenähte Buxen wie Zelte aussehen, wollte ich wenigstens das Gefühl haben, einen Apfel-Po zu haben – und sei es nur mit dem passenden Motiv und dem Hipster-Schnitt 😉

Für Model 3 und 4 habe ich mich dann auch endlich an den Angstgegner Spitze gewagt:

Den Panty-Schnitt habe ich aus Jersey in Türkis mit etwa 6 cm breiter, weißer Wäschespitze und weißem Wäschegummi genäht. Genau meine Farben und super bequem noch dazu. Der Wäsche-Gummi an den Beinausschnitten lässt sich toll verarbeiten, wenn man einmal den Dreh mit der Länge raus hat (bei mir übrigens minus 5–7  % des Umfangs). Beim gleichmäßigen Stecken war ich froh über die helfenden Hände meines Verlobten. Das gleichmäßige Anstecken der Wäschespitze fiel mir da schon schwerer, aber auch das habe ich dann doch irgendwie gemeistert 😉

Einen Schlüpper wollte ich unbedingt aus einer Kombination von rotem Jersey und schwarzer Spitze nähen. Die schwarze Wäschespitze hatte ich mir letztes Jahr auf einem Stoffmarkt gekauft. Im roten Fach meines Stoffregals herrschte aber gähnende Leere bzw. dort waren nur Sweat-Reste zu finden. Aber wieso nicht auch mal Schlüpper upcyclen? Ich habe also ein altes, rotes, zu enges Shirt kurzerhand in einen sexy Spitzen-Slip verwandelt.

Upcycling: Altes Shirt wird sexy Unterwäsche

Da der Stoff bi-elastisch war und in der Breite nicht gereicht hätte, habe ich kurzerhand ganz unkonventionell quer zum Fadenlauf zugeschnitten. Zusammen mit der schwarzen Wäschespitze, dem schwarzen Wäschegummi und dem Herzchen vorn erkennt man vom ursprünglichen Verwendungszweck nichts mehr und der hohe Grundschnitt zusammen mit der breiten Spitze zaubern auch glatt ein bissl Bauch weg 😉

Hättest du das Shirt noch erkannt?

Den High-Waist-Schnitt habe ich bisher nicht getestet, aber das hole ich sicher noch nach. Aus entsprechend festem, dehnbarem Material macht der sich sicher auch gut als Bauch-Weg-Schlüpper *g*

Teil 5: Spitze ist spitze – oder?

Zu guter Letzt sollte es dann doch noch so ein richtiges Spitzen-Unterwäsche-Set werden – im doppelten Sinne. Die schwarz-weiße, dehnbare Spitze habe ich vor einigen Jahren als Rest beim Nähcamp erstanden und sie hat laaaange auf ihren Einsatz gewartet.

Da ich Spitze pur am Po nicht so mag (das krabbelt so, wenn man lange sitzen muss 😛 ) habe ich die Hipster-Buxe doppellagig mit schwarzem Jersey genäht. Auch hier gilt wieder: stecken, stecken, stecken, damit sich nichts verschiebt. Auf speziellen Wäschegummi habe ich verzichtet und nur mit normaler, schwarzer Gummilitze gesäumt.

Das Hemdchen zeigt da schon etwas mehr Haupt: Da ich ohnehin nicht ohne BH aus dem Haus gehe, habe ich hier auf eine Unterlegung komplett verzichtet. Schwalbenliebe bietet den Schnitt mit vier verschiedenen Cup-Größen an, wobei sich diese vor allem in der “Menge” an Stoff unterscheiden, mit der die Haut umhüllt wird 😉

Tipp: Wo sich die Spitze mit der Overlock noch gut zusammennähen lässt, versagt die Nähmaschine bei den Abnähern auf diesem dünnen Gewebe auf ganzer Linie 😛 Nach dem Auftrennen des ersten großen Garn-Knubbels hab ich mir also fix ein Stück Küchenkrepp geschnappt und selbiges beim Nähen der Abnäher unter die Spitze gelegt. Das hat dann auch wunderbar funktioniert.

Zu guter letzt habe ich beide Teile noch mit einem Rosen-Knopf als kleinem Farbtupfer verziert und für die Träger jeweils zwei Gummibänder verwendet für etwas mehr “Halt”

Und, was meinst du? Kann ich mich damit sehen lassen?

Das Hemdchen würde ich nächstes Mal noch etwas mehr auf meine “Kurven” anpassen: Statt einer 38 mit D-Cup wird es wohl nächstes Mal an der Brust eine 40 D, an der Taille eine 34-36 und an der Hüfte eine 40. An Rückenabnäher in Spitze mag ich mich nicht so recht wagen 🙁

Ich will meeehr…

… bzw im Grunde ja weniger, denn Spitze sieht echt toll aus und macht viel mehr her als die klassischen Jersey-Schlüpper.

OHA Lingerie von Schwalbenliebe | annimamia.de

In jedem Fall liegt der nächste Hipster schon zugeschnitten bereit und der Spitzen-Nachschub wurde gestern geliefert. Auf dem nächsten Stoffmarkt muss ich wohl gaaaaaanz viel Wäschegummi shoppen – hätte nicht gedacht, wieviel man davon für nur eine Buxe braucht 😛

Liebe Grüße,
deine Annika

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Verlinkt bei: Rums
Schnittmuster: OHA Lingerie von Schwalbenliebe – kostenlos zur Verfügung gestellt im Rahmen des Probenähens
Stoffe: Jerseyreste, dehnbare Spitze, Wäschespitze und Wäschegummi – alles was mein Stoffregal so hergab

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