Nach meiner ersten Schnabelina im Februar vor einem Jahr war ich mir ziemlich sicher, dass so schnell keine Zweite folgt. Sie ist zwar nach wie vor wunderschön und begleitet mich jede Woche treu zum Sport, aber was habe ich nicht auch geflucht.

Als ich mich dann aber 50 Tage vor Weihnachten entschieden hatte, eine Handtasche im “Desigual”-Stil zu nähen, liefen letztendlich doch wieder alle Recherchen auf den Grundschnitt der Schnabelina-Bag hinaus. Es sollte eine Tasche werden mit aufgesetzten Taschen, mit verschiedenen Reißverschlusstaschen und irgendwie halt mit dem gewissen Design-Faktor *g*

Nachdem mir mein Freund bei der Stoffauswahl behilflich gewesen war (sonst würde ich vermutlich immer noch vor dem Regal stehen), ging es also los. Hier erstmal das “Gesamtkunstwerk”:

Schnabelina-Bag (Vorderseite)

 

Schnabelina-Bag (Rückseite)

Gleich vornweg: Bis Weihnachten war ich dann doch nicht fertig, was aber auch daran lag, dass ich viele Einzelbestellungen für meine Tasche hatte, so z.B. auch die Lederpaspeln aus Österreich. Bis da alles zusammen war, war ich schon mitten im Vorweihnachtsstress und nichts ging mehr. Zum Glück, muss ich im Nachhinein sagen, denn so konnte ich die Tasche gleich mit meinem neuen Baby – der W6 N6000 – nähen 🙂

Die kleinen aufgesetzten Taschen vorn stammen von der Schnabelina Hip-Bag, die große Tasche mit der weißen Lederpaspel habe ich selbst dazu entworfen.

Die runde Tasche auf der Rückseite stammt von der Grundform her von der Original Schnabelina Bag, allerdings habe ich neben der normalen kleinen Reißverschlusstasche mit Hilfe mehrerer Lagen Stoff ein großes Reißverschlussfach darunter “versteckt” – Vorbild war hier meine original “Desigual”-Tasche zuhause. Darin befindet sich derzeit nur ein kleines Kartenfach (ebenfalls von der Hip-Bag), demnächst folgt dann noch ein kleiner Spiegel.

Schnabelina-Bag (Details außen)

Die Innenaufteilung ist dagegen ganz “normal”, wie im Original-Schnitt, mit einem großen Seitenfach (verschlossen durch zwei Kam-Snaps) und einem kleinen Reißverschluss-Fach. Leider sieht der Reißverschluss zwar schön aus, funktioniert aber mehr schlecht als recht.

Schnabelina-Bag (Details innen)

Da ich inzwischen schon mehrfach gefragt wurde, was mich denn das Täschlein gekostet hat, habe ich mal versucht dir Kosten zu überschlagen – aber nur grob, denn bei vielen Teilen musste ich mehr kaufen (bspw D-Ringe, Lederpaspel etc.), als ich benötigt habe. Das habe ich versucht herunter zu rechnen (alles ca. Preise).

  • Stoffe von Camelot Design Studio (gekauft bei Tanjas Kreativ Workshop, Kelkheim, aber auch zu haben bei Dawanda): 30 Euro
  • Vlies (H320 und H640): 15 Euro
  • Lederpaspel schwarz und weiß: 15 Euro
  • Chevron-Webband von farbenmix: 5 Euro
  • Gurtband: 2 Euro
  • kleiner Kunstlederrest
  • Reißverschlüsse: 15 Euro
  • Kam Snaps: 0,30 Euro
  • D-Ringe, Karabiner, Schlüsselring, Schieber in gold: 10 Euro
  • Garn (gold, schwarz, Beige): 2 Euro
  • Bügelbild Krone: 3 Euro

Allein das Material kommt also schon an die 100 Euro (zumal ich darüber hinaus noch weitere Einzelteile bestellt habe, die dann so nicht zum Einsatz kamen). Und die Arbeitszeit inklusive Schnittmuster kleben, zuschneiden, Bügeln und Nähen muss ich wohl auch nochmal rund 2 Tage rechnen. Dafür hätte ich mir natürlich auch ein Designer-Stück von der Stange kaufen können – ich habe jetzt aber ein Unikat *g*

Fazit:

Geflucht habe ich auch dieses Mal wieder, aber weniger wegen meiner Nähmaschine oder dem Schnitt an sich, sondern eher über mich selbst und meine manchmal sehr ausufernden “Kreativitäts-Höhenflüge” 😉 Zuviele Sonderlocken sollte man einfach nicht machen…

Trotzdem liebe ich mein neues Täschlein und auch wenn es für die Silvesterparty dann doch etwas zu groß war, habe ich mich an diesem Tag stolz mit meinem neusten Werk ablichten lassen:

Schnabelina-Bag im EInsatz

Bis bald und alles Liebe,
Annika

 


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